DAB- bzw DVB-T Sticks lassen sich als breitbandige SDR (Software Defined Radio) - Empfänger zweckentfremden. Der hier verwendete USB Stick Terratec Noxon DAB/DAB+ arbeitet mit einem RTL2832-Chip, und gibt 8 Bit I/O-Samples aus. Dem RTL Chip ist ein Tuner FC0013 vorgeschaltet, so daß ein Empfangsbereich von 64 bis 1700 MHz (angeblich mit Ausnahme des Bereiches von 1100 bis 1250 MHz) zur Verfügung steht.
Das Programmpaket SDR# (gesprochen 'sdr sharp') kann die RTLSDR Hardware nativ d.h. ohne weitere tools bedienen. Das unter http://sdrsharp.com/downloads/sdr-install.zip zur Verfügung stehende script installiert das Programmpacket.
Nach dem Anstecken fragt Windows nach einem Treiber. Wir überspringen alle Aufforderungen mit 'Abbrechen' und starten stattdessen das Installationsprogramm Zadik. 'Options' und 'List all Devices' bringt den DAB Stick zu Tage. Ein Klick auf 'Install Driver' installiert den Treiber. Jetzt kann SDR# durch Aufruf von SDRSharp.exe gestartet werden.
Das Bild unten zeigt den Bildschirm direkt nach der Installation.
Im linken oberen Teil ist das Empfangsgerät RTL-SDR/USB zu wählen. Mit 'Play' lässt sich der Empfang starten oder stoppen. Es stehen die Modulationsarten NFM (Narrow Band Frequency Modulation), WFM (Wide Band Frequency Modulation), AM (Amplituden Modulation), LSB (Lower Side Band), USB (Upper Side Band), DSB (Double Side Band), CW-L (Continous Wave-L), CW-U (Continous Wave-U). Der Shift zwischen CW-L und CW-U kann mit 'CW-Shift' eingestellt werden. Der angezeigte Frequenzbereich wird durch 'Center' festgelegt, und der Bereich von 'Center' - 1 MHz bis 'Center' + 1 MHz wird als Frequenzspektrum und als waferfall Graph angezeigt. 'Correct IQ' ist empfehlenswert um durch DC-Anteile hervorgerufenen Spiegelfrequenzempfang zu unterdrücken. Die Empfangsfrequenz wird im Feld 'Frequency' eingestellt oder durch einen Klick im Spektrum festgelegt. Die Bandbreite des Empfangs kann durch 'Filter Bandwidth' gewählt werden, oder indem man sich mit gedrückter linker Maustaste der Bandkante nähert, und diese dann verschiebt. Die Bandbreite wird hierbei durch ein hell hinterlegtes Band im Spektrum angezeigt. Als Filterformen stehen Hamming, Blackman, Blackman-Harris, Hann-Poisson und Youssef zur Verfügung. Die Zahl der berücksichtigten Ordnungen läßt sich durch 'Filter Order' einstellen.
Neben der Gruppe 'Radio' lassen sich z.B. in der Gruppe 'Audio noch viele weitere Einstellungen vornehmen. Als 'Output' könnte z.B. eine virtuelle Sounkarte gewählt werden, auf die dann Programme wie MixW zugreifen können um PSK31 Signale oder SSTV zu dekodieren.
Das Bild unten zeigt als einfaches Anwendungsbeispiel den Empfang des Radiosenders Bayern 3.
Viel Spaß beim Durchsuchen der Bänder.
73 de DB8RB
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